DIE STIFTUNG

Ecocene Foundation ist eine wissenschaftliche und Handlungsplattform, die auf die Konzeption, Gestaltung und Umsetzung von Transformationsprozessen hin zur sozial-ökologischer Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Vom Anthropozän zum Ökozän

Das letzte Mal, dass der Planet einen dem Aktuellen vergleichbaren globalen Erwärmungsprozess durchlief, war vor etwa 2 Millionen Jahren, im Pliozän, lange bevor der Mensch auf der Erde erschien.

Als Folge eines nicht nachhaltigen globalen Entwicklungsmodells erfährt das Erdsystem heute Veränderungen in einem Ausmaß, das bisher nur durch große geologische Kräfte wie die Bewegung tektonischer Platten oder die zyklische Veränderungen der Sonneneinstrahlung verursacht werden konnte: Wir leben im Anthropozän.

Um den Fortbestand des Lebens zu sichern, ist eine grundlegende und dringende Umgestaltung unserer nicht nachhaltigen Produktions- und Lebensweise erforderlich, um ein dynamisches ökologisches Gleichgewicht wiederherzustellen und somit den Weg für den Übergang in das Ökozän zu ebnen, eine Umgestaltung des Anthropozäns so das die Bedingungen für ein gutes Leben aller Menschen innerhalb der ökologischen Grenzen des Planeten vorhanden sind.

Die Ecocene Foundation möchte zum systemischen gesamtgellschaftlichen Wandel für einen Übergang vom Anthropozän zum Ökozän beitragen.

KONZEPT

Wie erfolgt gesellschaftlicher Wandel?

Das Anthropozän und seine zahlreichen sozial-ökologischen Krisen sind ein Symptom für die Unhaltbarkeit einer gesellschaftlichen Lebensweise, die sich seit den 1950er Jahren über den gesamten Planeten ausgebreitet hat. Sowohl dort, wo sie zur „Norm“ geworden ist, als auch dort, wo sie weiterhin angestrebt wird, könnte diese Lebensweise ohne die Ausbeutung peripherer sozialer Gruppen und Länder, ohne die Ausbeutung zukünftiger Generationen und ohne die Zerstörung des Planeten nicht auskommen. Weil diese Lebensweise auf einem nicht nachhaltigen Kreislauf von Akkumulation und Überkonsum basiert, handelt es sich um eine systemische Krise des vorherrschenden Zivilisationsmodell.

Die Perspektive eines von Resilienz und Nachhaltigkeit geprägten Ökozäns erfordert ein systemisches und integratives Denken und Handeln, das Transformationsblockaden auflöst und neue Denk- und Handlungsweisen ermöglicht. Gesellschaftlicher Wandel ist aufgrund seiner Komplexität kein steuerbares Prozess, kann aber durch menschliches Handeln beeinflusst werden – und wird es ständig durch eine Vielzahl von kleinen und großen, bewussten oder unbewussten Eingriffen. Basierend auf einem angemesseren Verständnis der beobachtbaren Transformationsprozesse und der strategischen Umsetzung transformativen Handelns glauben wir an die Möglichkeit, den Übergang vom Anthropozän zum Ökozän positiv beeinflussen zu können.

Dazu ist es notwendig, die Pluralisierung des Fachdiskurses und der Öffentlichkeit zu fördern, um Raum für neue Ideen und Vorschläge zu schaffen, unwahrscheinliche Allianzen zu unterstützen, Praxissysteme und damit verbundene Trägheiten zu transformieren, politische und technologische Gelegenheitsfenster zu erkennen und zu nutzen und neue Rationalitäten zu fördern, die die politisch-wirtschaftlichen Machtverhältnisse stören, die derzeit den Status quo eines nicht nachhaltigen Anthropozäns aufrechterhalten.

Obwohl dieser Wandel durch eine Vielzahl von Interventionsformen herbeigeführt und gefördert werden kann, versucht Ecocene Foundation insbesondere jene Hebelpunkte zu identifizieren, zu beleuchten und zu deren Aktivierung beizutragen, die durch integrative Strategien Dominoeffekte auslösen können. Ecocene konzentriert sich dabei auf die Aufdeckung systemischer Zusammenhänge, die sektorübergreifend (Stichwort: Problemsilos aufbrechen), mehrstufig (Mikro-Meso-Makro) und mehrdimensional (Verknüpfung ökonomischer und institutioneller Aspekte mit kulturellen und sozialen Aspekten) sind. Die Ecocene Foundation möchte sich damit im Bereich des „systemischen Unternehmertums“ (Systemic Activism) positionieren. Dieses Verständnis von gesellschaftlichem Wandel spiegelt sich in unserem Logo wider.

Durch Programme und Projekte, die von den Organisationseinheiten verwaltet werden, aus denen sich die Stfiftung zusammensetzt, versucht Ecocene Foundation, das globale System in seinen komplexen Interaktionen auf seinen vielfältigen Ebenen und Dimensionen (wirtschaftlich, politisch, kulturell, technologisch usw.) zu beeinflussen.

Arbeitsbereiche

Erforschung herkömmlicher und laufenden sozial-ökologische Transformationsprozesse weltweit, mit einem Schwerpunkt auf Lateinamerika, um Einblicke daraus zu gewinnen, wie systemischer Wandel stattfindet.

Entwicklung von Visionen, theoretischen Konzepten und integrierten Modellen für eine systemische Transformation zur sozial-ökologischen Nachhaltigkeit.

Konzeption und Durchführung von Bildungsprogrammen im sozial-ökologischen Bereich für unterschiedliche Zielgruppen, mit akademischer Unterstützung wichtiger internationaler Universitäten. 

Förderung von gesellschaftlichen Transformationssprozessen und wirksamer Schutz von Menschen- und Umweltrechten durch Beratung bei der Entwicklung von Organisationsplänen und -strategien, sowie durch direkte Aktionen in territorialen und kommunalen Prozessen.

Rechtsberatung und Rechtsstreitigkeiten im öffentlichen Interesse auf dem Gebiet der Menschen- und Umweltrechte.

Beratungsdienste und Erstellung von Fachberichten für den öffentlichen und privaten Sektor sowie für Organisationen der Zivilgesellschaft. 

Aufbau, Förderung und Beteiligung an Kooperationsnetzwerken zur Bewältigung der Herausforderungen in den oben genannten Bereichen.